Blieben noch Samstag und Sonntag. Aller guten Dinge sind drei. Demnach müsste wenigstens Samstag noch ein Sternchen verdient haben. Hat er auch, aber wirklich nur eins.
Auffällig an diesem Wochenende waren die vielen Junggesellenabschiede.
So auch der vom zukünftigen Mann von Lena.
[- Einen Tag zurück, Freitag Abend!]
Er zog mit einigen Freunden über den Bontekai und sprach bevorzugt betrunkene Frauen an, ob sie ein Stück seiner Hose erwerben wollen.
Ich stellte mir die Szenerie vor als ihm ein kreisrundes Stück Jeans am Reißverschluss herausgeschnitten wurde. Von laut kichernde, zu stark geschminkten und pafümierten - "Die-Kinder-bleiben-heut-bei-Papa/Oma"-Mitt-Dreißigerinnen, die mit ihren Freundinnen durch die Gegend stöckelten - "Wie früher". Ich musste lachen.
Der zukünftige Geschiedene allerdings nicht. Sein Alkoholpegel verlangte deutlich ein Ende dieses Marathons. Seine Beine waren fast nackt, er lief also sicherlich schon einige Zeit.
Ach ja, Lena. Woher ich von Lena weiß?
Der zukünftige Witwer hatte einen metaphorischen Klotz am Bein. Witzige Idee, erwerben konnte man ihn auch - für 20€. Wir diskutierten ob uns nicht mindestens eine Nacht zustehen würde, würden wir ihm seinen Klotz abkaufen - waren wir dann doch "Lena".
Irgendwann zogen die Herren weiter und wir aßen die Pommes auf.
[- Einen Tag vor - Samstag Abend.]
Irgendwas suchten wir. Eine geeignete Stelle um ein inoffizielles Klo zu eröffnen, ein bisschen Ruhe, einen nicht überfüllten Weg irgendwohin. Liefen also nicht auf dem Fliegerdeich, sondern auf der Steigung die unten in eine Hecke mündete.
Dort fanden wir in einem herzzerreissendem Zustand:
"Lena"!
Das war's also mit Hochzeit in weiß. In der Hecke wird sie liegen, bis an das Ende ihrer Tage. In Guten, wie in schlechten Zeiten.
Der Rest vom WadJ war "nett". Der restliche Samstag "okay" und der Sonntag auch. Das Feuerwerk am Sonntag hat mich gänzlich kalt gelassen. Zum ersten Mal. Und zum ersten Mal allein.